Bis zum Horizont und weiter (12.1.99)

Die Prostituierte Katja wird in Berlin zu drei Jahren Haft verurteilt, was ihren Geliebten Henning auf die Idee bringt, die Richterin zu entführen, um Katja freizupressen. Er bringt seine Geisel, mit der er anfangs sehr grob umgeht, in sein Heimatdorf am Rande eines Braunkohle-Tagebaus und stellt sie seiner Mutter als seine Verlobte vor. Katja gelingt unterdessen die Flucht aus dem Gefängnis, sie macht sich auf den Weg zu Henning. Die Richterin freundet sich nach und nach mit Hennings Mutter an, sie findet sich mehr und mehr mit ihrer Rolle als Verlobter ab. Dann taucht Katja auf einmal auf, es gibt ein riesiges Spektakel; sie versöhnt sich dann aber mit Henning. Sehr viel Zeit bleibt den beiden nicht mehr: Henning ist schwer krank, und zu allem Überfluß rückt die Polizei mit Scharfschützen an...
Dieser Film ist ein Roadmovie, der vor allem vom Gegensatz zwischen der promovierten Richterin einerseits und den einfachen Leuten vom Land andererseits lebt. Auch wenn die Beschreibung vielleicht eher traurig klingt, ist es in erster Linie ein lustiger Film. Vor allem Henning und seine Mutter sind echte Originale, und die Metamorphose der Richterin (die am Ende wie ihre "Gastgeber" die Fälle durcheinanderbringt und einen Polizisten umnietet) ist auch äußerst unterhaltsam. Schließlich fehlen auch nicht die dümmlichen (Provinz-)Polizisten, die ja fast zur Standardausstattung eines deutschen Filmes gehören...
Der Film schafft die Balance zwischen Tragik und Komik, es werden "einfache Leute" augenzwinkernd portraitiert, ohne daß sie lächerlich gemacht werden. Spannend ist der Film über weite Strecken eher weniger, Action-Fans werden sich wohl langweilen.

Gesamturteil: 3/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial.)
Tobias

Für einen deutschen Film erstaunlich gut
Thimo

Sneak-Übersicht

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