Live Virgin (13.6.2000)

Den schon etwas gealterten Porno-Filmer Ronny Bartelotti trifft ein schwerer Schicksalsschlag: Seine Tochter Katrina hat keine Lust mehr, sich etwas über die beschwerliche Reise der Spermien erzählen zu lassen, sondern möchte es lieber in der Praxis erfahren. Dafür vertraut sie sich ausgerechnet dem Rivalen ihres Vaters, Joey Quinn an, der ihre Entjungferung live übertragen will - sogar der sensorische Teil soll mit übertragen werden. Bekannt wird die Geschichte zu allem Überfluss in der Talkshow der Mutter von Katrinas Ex-Freund Brian. Ronny ist sofort auf 180 und prügelt sich fortan mit Joey, versucht aber vor allem, seine Tochter aus den Fängen seines schmuddligen Konkurrenten zu befreien. Auch Brian versucht alles, um Katrina zurückzugewinnen, deren anfängliche Unbekümmertheit immer mehr Zweifeln weicht. Kommt es dennoch zur "Live Virgin"-Sendung?
Nach dem spontanen Gedanken "Was soll das denn???" wird ziemlich schnell klar, worum es sich handelt: um eine Mediensatire der derben Art, die auf ziemlich drastische Weise die Vermarktung von Sex und den Voyeurismus der Zuschauer aufs Korn nimmt. Über weite Strecken ist der Film unterhaltsam, auch wenn der Humor zum Teil etwas sehr deftig ist. Letztlich wird hier aber etwas sehr dick aufgetragen, und im Endeffekt wird nur ein Konflikt, der schon zu Beginn des Filmes auftritt, bis zum Gehtnichtmehr ausgeschlachtet. Dennoch finden sich einige herrliche Seitenhiebe auf eitle Möchtegern-Erotiker, die ihren Zenit schon längst überschritten haben und die Doppelmoral, die insbesondere Ronnys Verhalten bestimmt (so lange es nicht um die eigene Tochter geht...)
Alles in allem ein unterhaltsamer, oft aber überzogener Film.

Gesamturteil: 2/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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