Schnee, der auf Zedern fällt (14.3.2000)

Ein verlassenes Fischerboot treibt auf dem Meer. Die Leiche des Besitzers wird kurz darauf im Wasser entdeckt, und kurz darauf wird ein Tatverdächtiger japanischer Abstammung, Miyamoto, festgenommen und vor Gericht gestellt. Die Indizien scheinen eindeutig: Miyamotos Familie wurde während des Zweiten Weltkriegs interniert und um ihr Land geprellt, an einem Fischhaken findet sich das Blut des Getöteten. Nach und nach kommen allerdings Zweifel auf, es entsteht mehr und mehr der Eindruck, dass Vorurteile und Vorverurteilungen für die Anklage ausschlaggebend sind. Ein junger Journalist, der zunächst vergeblich versucht, aus dem Schatten seines Vaters herauszutreten, und der als Jugendlicher in Miyamotos spätere Frau verliebt war, findet Hinweise, dass alles ganz anders gewesen sein könnte...
Wir haben es hier mit einem sehr beschaulichen, bewusst langsamen Film zu tun, mit einem Film voller Rückblenden, voller Gefühle und Stimmungen. Das macht diesen Film streckenweise etwas anstrengend, einiges wird für meinen Geschmack zu ausführlich ausgewalzt, und man muss einiges erst einordnen, zumal Vergangenheit und Gegenwart meistens fließend ineinander übergehen. Gemessen an anderen Sneak-Filmen hat mich dieser Film aber eher positiv überrascht, er hat mehr Tiefgang, als man zunächst vermutet. Das ändert nichts an der Tatsache, dass einem der Film um einiges länger vorkommt, als er wirklich ist, und dass man einiges sicherlich hätte weglassen können.

Gesamturteil: 3/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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