O brother, where art thou (17.10.2000)

Everett, Pete und Delmar sind drei Knastbrüder, die ausbrechen, um einen Schatz zu bergen, bevor er in einem Stausee versinkt. Die dreißiger Jahre beginnen; mitten in der Weltwirtschaftskrise kann eben jeder etwas Kleingeld gebrauchen. Auf der Flucht vor einem brutalen Sheriff begegnen sie den unglaublichsten Gestalten, von Verbrechern und Lebenskünstlern bis hin zum Gouverneur. So nach und nach wird klar, dass es gar nicht so sehr um einen Schatz im materiellen Sinne geht, sondern um Everetts (Ex-)Frau. Selbige steht kurz davor, eine "gute Partie" zu heiraten, und es sieht gar nicht gut aus für Everett. Doch sind die drei Galgenvögel ohne es zu wissen zu Popstars geworden...
Diesmal haben die Coen-Brüder tief in die Kiste gegriffen und Homers Odyssee als literarische Vorlage genommen. Vom Original ist nur stellenweise etwas zu erkennen, vor allem in Anspielungen und Namen (Homer, Ulysses, Penelope, ...). Dennoch ist dieses Roadmovie eigentlich ganz gelungen, manchmal aber eine Spur zu schmalzig. Ansonsten erkennt man an den Charakteren und flapsigen Dialogen deutlich, wer hier Regie geführt hat. An Filme wie "The Big Lebowski" reicht diese Südstaaten-Odyssee bei weitem nicht heran, muss sie aber auch gar nicht. Es ist einfach ein meistens beschaulicher, manchmal auch turbulenter Film, der immer wieder für Lacher gut ist. Coen-Fans sollten ihn sich auf jeden Fall ansehen. Gegenanzeige: Allergie gegen Country-Musik.

Gesamturteil: 3/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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