In China essen sie Hunde (I Kina spiser de hunde)(20.6.2000)

Arvid Blixen ist ein gewöhnlicher Bankangestellter, in dessen Leben nichts Aufregendes passiert. Doch dann wird sein Leben auf einmal durcheinander gewirbelt: Seine Freundin verlässt ihn, weil er ihr zu langweilig ist, bei einem Banküberfall wird er unverhofft zum Helden, weil er den Bankräuber außer Gefecht setzt, doch kurz darauf kommt eine Frau, die sich als die Geliebte des Bankräubers ausgibt und erweicht Arvids gutes Herz. Arvid beschließt, seinen "Fehler" wieder gutzumachen, und wendet sich an seinen Bruder Harald, einen Kriminellen, der ein Restaurant gewonnen hat(!). Mit den übrigen Angestellten dieses Restaurants überfallen sie einen Geldtransport und sprengen den Bankräuber frei, der ihnen kurz darauf die Wahrheit über seine angebliche Freundin erzählt. Die Situation gerät mehr und mehr außer Kontrolle, es sind immer mehr Tote zu beklagen. Gelingt es Arvid, sich zu befreien?
Einen solchen Film hatte ich beim besten Willen nicht erwartet! Er ist auf geniale Weise durchgeknallt, zynisch bis zur Schmerzgrenze, geschmacklos und immer politisch antikorrekt. Man mag nach der ersten halben Stunde kaum glauben, dass es möglich ist, noch einen draufzusetzen, aber den Machern dieses Filmes gelingt es tatsächlich. Dabei wird eigentlich abstoßende Brutalität so ins Absurde gezogen, dass man sich vor Lachen kaum noch halten kann. Dazu gibt es immer geschmacklose Kommentare, die von einem staubtrockenen Humor zeugen. Der Film wird, sollte er regulär in die Kinos kommen, sicherlich für heftige Diskussionen sorgen. Leider wusste der Drehbuchautor anscheinend nicht, wie er die Story nach dem Erreichen der völligen Absurdität noch zu einem angemessenen Ende bringen sollte. Deshalb fällt der Film gegen Ende ziemlich ab, weniger wäre hier wahrscheinlich mehr gewesen. Dennoch glaube ich, dass dieser Film das Zeug zum Kultfilm hat; für sensiblere Gemüter ist er wahrscheinlich weniger geeignet.

Gesamturteil: 4/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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