EDtv(20.7.99)

Truman-Show einmal anders: Ein Fernsehsender sucht einen völlig gewöhnlichen Mann, der rund um die Uhr auf Sendung ist - im Gegensatz zu Truman Burbank weiß er allerdings von seinem "Glück" und bekommt eine Menge Geld dafür. Die Verantwortlichen glauben, mit dem ca. 30jährigen Ed die ideale Wahl getroffen zu haben. Ed spannt seinem Bruder gleich die Freundin aus und genießt zunächst auch das Leben als Star, allerdings zeichnet sich immer deutlicher ab, daß ein Leben ohne Privatspäre nicht sehr erstrebenswert ist, zumal seine Familie immer stärker in Mitleidenschaft gezogen wird und seine Beziehung sehr stark unter dem ganzen Rummel leidet. Ed möchte aussteigen, doch das ist gar nicht so einfach. Seine Vorgesetzten unterschätzen ihn allerdings kollossal, schließlich hat jeder so seine Leichen im Keller...
Am Anfang des Filmes war ich eher skeptisch, ob der Film nicht eher ein müder Abklatsch der Truman-Show werden könnte. Diese Skepsis verflog zumindest teilweise: Während die Truman-Show in erster Linie eine bedrückende Idee vermittelt - das ganze Leben als arrangierte Fernsehsendung ohne eigenes Wissen - werden hier eher die Auswirkungen ständiger offener Medienpräsenz auf das Privatleben dargestellt. Dabei versucht der Fernsehsender zwar, Einfluß auf den weiteren Verlauf von Eds Leben zu gewinnen (was ihm in einigen Fällen auch gelingt), es handelt sich jedoch nicht um ein vollständig arrangiertes Leben. Die wichtigste Stärke des Filmes dürfte wohl der über weite Strecken vorhandene Humor sein, der aber zum Teil auch ins Alberne abgleitet (was aber nicht sehr negativ auffällt). Ganz überzeugen konnte mich der Film nicht, man kann ihn sich aber sicherlich ohne Bedenken ansehen. Als Mediensatire ist er sicherlich brauchbar.

Gesamturteil: 2.5/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

Warum müssen ausgerechnet wir eine amerikanische Selbstanalyse über uns ergehen lassen?
Thimo

Sneak-Übersicht

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