Makellos (27.6.2000)

Walt Koontz, ein Polizist, erleidet einen Schlaganfall, als er bei einer Schießerei in einer Nachbarwohnung eingreifen will: Es geht um eine Bande, die abhanden gekommenes Geld zurückhaben möchte. Walt, der sich mehrfach ausgezeichnet hat, ist auf Hilfe angewiesen, womit er zunächst natürlich überhaupt nicht zurechtkommt. Nach und nach lernt er seinen schwulen Nachbarn Rusty und seine Freunde kennen, für die er ursprünglich nur Verachtung übrig hatte, und nimmt auch ihre Hilfe in Anspruch. Aus dem Hass wird nach und nach Freundschaft. Die Schwulen ihrerseits bereiten sich auf einen Schönheitswettbewerb (daher der Titel!) vor. Doch die Gangster, die hinter dem Geld her sind, lassen nicht locker, und so merken Walt und Rusty, dass sie aufeinander angewiesen sind...
Einmal mehr hat man hier das Gefühl, dass eine eigentlich gute Idee für einen Film durch eine eher platte, auf Schenkelklopfer zielende Umsetzung verhunzt wurde. Das Thema verspricht eigentlich einen unkonventionellen Film, in dem ein Held die Grenzen seines Heldentums aufgezeigt bekommt und in dem sein Weltbild nachhaltig ins Wanken gerät. In Ansätzen gelingt die Umsetzung auch, besonders durch die gute schauspielerische Leistung von Robert de Niro als Walt, dann wird aber sehr viel durch die klischeehafte Darstellung der Schwulen kaputt gemacht. Auch sonst wirken viele Figuren eher schablonenhaft. Dabei gibt es zwischendurch auch immer wieder Lichtblicke, die aber letztlich keinen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Der Regisseur hätte sich einfach zwischen Anspruch und Klamauk entscheiden müssen.
Alles in allem ein Film, der zumindest vom Thema her etwas mehr Anspruch als der durchschnittliche Hollywood-Streifen verspricht, diesem Anspruch aber doch nicht ganz gerecht werden kann.

Gesamturteil: 2.5/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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